Mailand Städtetrip mit Höhen und Tiefen

von Trish

Servuuuuus! Ich hoffe, dir geht’s gut. Heute im Repertoire: Mailand in all seinen Facetten, eine Busfahrt mit Konsequenzen und Tipps für Städtetrips. Viel Spaß beim Lesen!

Für alle, die nicht den kompletten Blogeintrag lesen möchten, habe ich ganz unten alle Tipps zusammengefasst, um den Städtetrip leichter zu planen und ihn besser zu genießen.

 

Hinfahrt by FlixBus

Der viertägige Mailandtrip war eine spontane Aktion, da ich und mein Freund übers verlängerte Wochenende dem Alltag entfliehen wollten. Eigentlich sollte die Hin- und Rückfahrt, sowie der Hotelaufenthalt so günstig wie möglich werden. Wie sich am Ende herausstellte, haben wir am falschen Ende gespart. Flixbus sollte es also sein. Hin und zurück 160 Euro für zwei Personen. Die Hotelsuche gestaltete sich da schon schwieriger. Ein paar Tage vor Abfahrt, war in der Innenstadt vieles bereits ausgebucht und völlig überteuert.

Also Tipp Nummer 1: Frühzeitig buchen, dann gibt’s die besten Angebote.

Wir entschieden uns für das Hotel „Starhotel Business Palace“ bei der Metrostation Porto Di Mare. Dazu später mehr. Falls du dich nach dem Artikel dazu entscheiden solltest, trotz allem den Bus zu benutzen, hier ein guter Rat:

Tipp Nummer 2: Buche ein Hotel in der Nähe des Busbahnhofs Lampugnano.

Die Hinfahrt sollte um 0.15 Uhr starten. Der Bus hatte aber Verspätung, deshalb ging es erst eine halbe Stunde später los. Ich fand die Nachtfahrt echt unangenehm. Man wacht ständig auf, es gab zwei Passkontrollen an der Grenze und man hat wenig Platz, weil jeder seinen Sitz zum Schlafen nach hinten kippt. Am Morgen ist man zerknirscht, auch wenn man ein bisschen schlafen kann, reicht es meist nicht aus um fit zu sein. Von Stuttgart aus dauert es etwa sieben Stunden nach Mailand. Durch die Kontrollen, Stau usw. hat sich die Fahrt etwas hingezogen.

Tipp Nummer 3: Keine Busfahrten über Nacht buchen

In Lampugnano angekommen haben wir uns schnell zurecht gefunden. Nach einer weiteren halben Stunde waren wir im Hotel. Bis dahin verlief alles ganz gut. Wir gaben unsere Koffer im Hotel ab, da wir noch nicht einchecken konnten. Daraufhin machten wir uns auf den Weg, die Stadt zu erkunden. (Ankunft 10 Uhr, Check-in ab 14 Uhr)

Tipp Nummer 4: Vergleiche die Ankunftszeit mit der Check-in-Zeit.

Nach der Ankunft erstmal frühstücken.

 

Hotel „Starhotel Business Palace“ 4*

Für einen Städtetrip ist das Hotel super. Es ist etwas altbacken aber trotzdem zu empfehlen. Das Personal war super nett und hat uns für die Abreise auch eine Breakfast-Box zusammengestellt. Wir hatten es ohne Verpflegung gebucht, deshalb kann ich dir nichts über das hoteleigene Essen verraten. Ein Doppelzimmer hat uns 80 Euro pro Nacht gekostet.

Positiv aufgefallen sind die Betten: Sie sind so bequem! Ich glaube, das war das bequemste Hotelbett, in dem ich je übernachtet habe. Es war ruhig, sauber und geräumig. Wir hatten ein Superior Zimmer (zweite Zimmer-Preisklasse). Das einzige Manko, dass sich durch die Ingenieurkenntnisse meines Freundes behoben wurde, war die Dusche. Sie tröpfelte regelrecht. Ich brauchte ewig um zu duschen. 😀 Erst am letzten Tag (leider) schraubte mein Freund den Duschkopf ab und erkannte, dass das Sieb völlig verstopft war. Nach dem Ausspülen lief die Dusche wieder einwandfrei! Im Großen und Ganzen habe ich nichts am Hotel auszusetzen. Die vier Sterne gehen in Ordnung. Es ist nur ein bisschen renovierungsbedürftig.

Ich kann das Restaurant, das sich in der Nähe in der Via Giovanni Battista Cassinis befindet, sehr empfehlen. Dort gibt es super leckeren Fisch und Meeresfrüchte. Das Beste am Hotel: Die Metrostation ist gleich um die Ecke. Im Fünf-Minuten-Takt fahren von Porto Di Mare die Metros in die Innenstadt. Zum Dom braucht man etwa 10 bis 15 Minuten.

PS: Falls du nachts feiern gehst: Es gibt Nachtbusse, die nach einer gewissen Uhrzeit die Metros ersetzen. Manche Busse sind am Wochenende sehr voll, da wird dann gekuschelt. Alternativ kann man das Taxi nehmen. Ich habe aber gelesen, dass man darauf achten soll, nicht übers Ohr gehauen zu werden und Tarife zu vergleichen. Wer dazu keine Zeit hat und genügend Geld, kann auch einfach das Nächstbeste nehmen.

Tipp Nummer 5: Buche ein Hotel in der Nähe einer Metrostation.

Tipp Nummer 6: Es fahren Nachtbusse, die nachts die Metro ersetzen.

Navigli bei Nacht.

 

Geld

Wer in Mailand ein paar schöne Tage verbringen will, muss tief in die Tasche greifen. Diese Stadt ist alles andere als günstig. Vor allem Essen und Getränke sind in der Innenstadt sehr teuer. Du musst damit rechnen, pro Mahlzeit und Getränk um die 20 Euro zu zahlen. Du zahlst quasi für die Verpflegung und den Service gleich mit (ohne Trinkgeld). Und wer shoppen möchte, braucht natürlich auch ein bisschen Taschengeld. Es gibt in dieser Stadt echt viele Gelegenheiten sein Geld sinnvoll oder sinnlos loszuwerden. 😉

Tipp Nummer 7: Reche damit, viel Geld für Verpflegung auszugeben.

Mailänder Eiscafé: So lecker und mega erfrischend an heißen Tagen.

 

Orte, die sich lohnen

Natürlich sollte der Dom auf der Bucketlist stehen, inklusive der Terrassen, von denen man einen weiten Blick auf die komplette Stadt hat. Einfach atemberaubend. Buche dein Eintrittsticket unbedingt vorab online auf der Homepage des Doms, weil die Schlange zum Ticketshop ewig lang ist. Ich schätze manche standen da etwa 2-3 Stunden. Selber Schuld, das muss dir ja nicht passieren. Leider konnten wir „das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci nicht besuchen, weil alles komplett ausgebucht war. Also auch hier gilt: Früh buchen.

Von den Terrassen aus hat man einen weiten Blick über die Stadt.

Der Place-to-be in Mailand ist das Navigli. In dem Distrikt befinden sich drei Kanäle, an denen man entlang flanieren kann. Dort tummeln sich abends etliche Einwohner und Touristen – kein Wunder: Es gibt unzählige Restaurants, (Shisha)Bars und Shops. Eine Bar, die ich empfehlen kann ist das MAG Café. Die Atmosphäre ist klasse, ein bisschen hipstermäßig und rustikal. Und die mixen einfach echt geniale und ungewöhnliche Drinks. Probieren lohnt sich. 😉 Es befindet sich hier.

Das Navigli ist jeden Abend gut besucht.

Ich habe zum Barkeeper gesagt, er soll mir etwas leckeres mixen. Das kam dabei heraus. Yummyyy.

 

Essen, Trinken, Eis

Die beste Pizza gibt es bei Pizza „Piz„. Einfach alles an diesem kleinen Restaurant in einer unscheinbaren Nebengasse ist geil: Die Goodies, die Pizza Mozzarella und der Service. Die Preise sind echt angemessen und das Ambiente ist der Hammer, mit der knallbunten Einrichtung. Hier gibt es nur drei Pizzen zur Auswahl. Wie gesagt, die Mozzarellapizza, eine „weiße“ Pizza mit Schnittlauch, Mohn und Käse und noch eine, die ich aber nicht probiert habe. Es kann durchaus vorkommen, dass man paar Minuten auf einen Tisch warten muss, vor allem um die Mittagszeit rum. Aber keine Sorge: Bis dahin wird man mit Sekt oder kleinen Leckereien verwöhnt. Beim Bezahlen gibt’s dann noch paar Shots aufs Haus und schon kann weitergeshoppt werden. 😀

Das Piz.

In Mailand gibt es an jeder Ecke Eisdielen. Und keine hat mich enttäuscht. Aber die allerbeste mit den ungewöhnlichsten Eissorten befindet sich etwas außerhalb. Nämlich hier. Das „Il Massimo del Gelato“ hat zehn Schokosorten. Ich habe Pistazie probiert – eine nussig, salzige Mischung, die meine Geschmacksnerven überrascht hat. Die Sorten sind cremig und reich an Geschmack. So etwas habe ich noch nie gegessen. Dieses Eis ist einfach einmalig!

Zehn Schokosorten. Ein Traum. Von scharf bis herb ist alles dabei.

Die coolste Bar ist meiner Meinung nach, wie oben bereits erwähnt, das MAG Café. Es befindet sich im Navigli Distrikt. Dort gibt es die besten Aperitivo (Leckere Snacks und Kleinigkeiten, die man abends in der Happy Hour zu sich nimmt). Wir waren fast jeden Abend dort, weil das Ambiente mit den Lichtern so schön war.

Das MAG Café.

 

Metro

Für knapp 15 Euro bekommst du Tickets mit 10 Fahrten, die im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt werden können. Diese und Einzeltickets nutzten wird für unsere Fahrten von A nach B. Wir sind aber sehr viel gelaufen, manchmal 20.000 Schritte am Tag. Die Stadt ist einfach wunderschön für Spaziergänge.

Hier gibt’s einen Metroplan in PDF-Format.

Auf einer Karte sind 10 Fahrten drauf, die beliebig eingesetzt werden können.

 

Rückfahrt

Tja, die Rückfahrt war wohl der spannendste Teil der Reise. Wir haben nämlich den FlixBus nach Deutschland verpasst. Wie es dazu kommen konnte? Du denkst jetzt bestimmt: Mhm, selber schuld, wenn man zu spät das Hotel verlässt. Da muss ich dich enttäuschen.

Wir waren pünktlich ausgecheckt und auf dem Weg von Porto Di Mare zum Duomo, weil wir dort umsteigen mussten. Warum auch immer, das ist und bleibt ein Rätsel, war die Duomo Haltestation außer Betrieb. Die Bahn ist einfach daran vorbei gefahren. Leicht panisch blickte ich zu meinem Freund, da wir „nur“ noch eine dreiviertel Stunde Zeit hatten. Diese Zeit reichte und letztendlich nicht. Wir sind also an der nächsten Station raus und wollten Passanten fragen, wo die nächste ist. Leider sprechen die Italiener nicht gut Englisch, deshalb konnte uns niemand Auskunft geben. Als wir endlich jemanden gefunden haben, waren weitere zehn Minuten verstrichen. Allein zur nächsten Haltestation mussten wir 20 Minuten laufen.

Spätestens da wussten wir: Okay, das wird wohl nichts mehr mit dem Bus. Also riefen wir bei FlixBus an, um die Fahrt zu stornieren. Die Frau am Telefon konnte uns aber nicht weiterhelfen (echt genialer Service – danke an dieser Stelle für nichts!) und zum Stornieren war es zu dieser Zeit dann auch zu spät. Ich meine, das Stornieren, in einem fremden Land mit Roaming, mit zig Stadtplänen in der Hand fuchtelnd, zwei Koffern, zwei Taschen und Stress ist ja für uns kein Problem. -.-

Irgendwann kamen wir dann beim Busbahnhof an. Bus weg. „Heute fährt kein Bus mehr“ war das letzte was die FlixBusFrau gesagt hatte. Zuerst wollten wir daraufhin einen Mietwagen mieten. Da es in Italien bei Sixt aber nicht möglich ist, das Auto in Deutschland einfach abzugeben, berechnen die eine Gebühr von 900 Euro, um das Auto später wieder nach Italien zu bekommen. 😀 Diese Option schied also aus. Was uns blieb war Zug und Flugzeug. Flug zu teuer und Zug… das hätte alles zu lange gedauert, bis wir mal herausgefunden hätten wie und wo was fährt. Mein Freund musste nämlich pünktlich in Deutschland sein, weil er am nächsten Tag auf Exkursion musste.

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Was uns blieb war also ein anderer Bus. Zum Glück war der Mann am Schalter so freundlich und legte sich ins Zeug, um noch etwas zu finden. Da die direkten Busse nach Deutschland ausgebucht waren, gaben wir schon fast die Hoffnung auf. Doch der Angestellte fand einen Bus. Ein tschechischer Reisebus, der einen Zwischenstopp in München einlegt. Den nahmen wir dann (~70 Euro/Person).

Diese Busfahrt war der Hammer. Österreich hat wunderschöne Landschaften und der Bus war fast leer. Wir waren etwa 10 Personen und jeder hatte genügend Platz. Nach dem ganzen Stress waren wir froh auf dem Weg nach Hause zu sein und genossen die Busfahrt. Von München aus buchten wir ein Auto, um anschließend nach Stuttgart zu fahren.

Oh du schönes Österreich.

Ein bisschen müde kamen wir dann um 23 Uhr in München an. Von München Fröttmaning sind wir dann mit der U-Bahn bis nach Pasing gefahren. Dort holten wir das Auto ab, was uns nochmal 230 Euro kostete. Letztendlich hat sich der „günstige Weg“ nicht gelohnt – wir mussten durch die Umstände viel mehr bezahlen. Ein Flug wäre wahrscheinlich günstiger gewesen. Drei Stunden später kamen wir dann endlich in Stuttgart an. Was für eine Heimfahrt… Nie wieder Bus. Das habe ich mir geschworen. Ich hoffe, ich kann dir so etwas ersparen.

 

7 Tipps für deinen Städtetrip

  1. Buche frühzeitig, dann erwischt du das beste Angebot. Das gilt für alles: Flug, Bus, Hotel, Sehenswürdigkeiten (vor allem „das letzte Abendmahl“ und Duomo).
  2. Wenn du mit dem Bus fährst, buche ein Hotel in der Nähe des Busbahnhofs Lampugnano. Dann ersparst du dir viel Stress bei der Abreise.
  3. Nächtliche Busfahrten sind unangenehmer als die tagsüber. Man ist danach nicht richtig fit. Außer du schläfst wie ein Stein und dich kann nichts aufwecken.
  4. Vergleiche deine Ankunftszeit mit der Check-in-Zeit des Hotels. Dann musst du nicht Zeit „totschlagen“.
  5. Buche ein Hotel in der Nähe einer Metrostation. Das macht alles so viel einfacher, glaube mir.
  6. Nachts fahren Nachtbusse, die die Metro ersetzen. Wundere dich nicht, dass die Metrostationen gesperrt sind.
  7. Essen und Getränke sind in Mailand sehr teuer. Dort geht sehr viel Geld flöten – plane das mit ein.

Wo geht’s als nächstes hin?

Ich hoffe, diese Tipps helfen dir weiter. Sie gelten natürlich nicht nur für Mailand, sondern sind auf alle Städtereisen übertragbar. Mein Freund und ich haben entschieden, erstmal keine Städtereisen mehr zu unternehmen, weil wir danach nicht entspannt aus dem Urlaub kommen. Deshalb geht der nächste Trip definitiv an den Strand. Wir liebäugeln mit Bali. Kennst du gute Strandreiseziele oder noch mehr Tipps? Schreibe es in die Kommentare.

Deine Trish

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2 Kommentare

The Printrovert 27. Juli 2017 - 9:51

Wirklich ein sehr, sehr toller und hilfreicher Beitrag!
Ich finde auch, dass der Tag nach einer Nachtfahrt eher verloren ist, weil man absolut zerknittert ist. Aber vielleicht können andere das besser wegstecken, das sollte wohl jeder für sich rausfinden. 🙂

Die Bilder sind toll!

Liebste Grüße
Celine von The Printrovert

Antworten
Trish 27. Juli 2017 - 11:32

Vielen Dank Celine, das hört man gern. Ja das stimmt, vielleicht können andere besser damit umgehen. 🙂 liebste Grüße, Trish

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