Das Semester ist vorbei und die Erleichterung groß. Ich freue mich wirklich, jetzt durchatmen und die freie Zeit genießen zu können. Ab und zu werde ich noch für die Heilbronner Stimme schreiben, aber überwiegend will ich in meinen Blog meiner Energie stecken, denn in den vergangenen Monaten habe ich mein Baby etwas stiefmütterlich behandelt.
Als kleines Gutzerl gibt es hier einen Einblick in mein Fotoseminar, das ich im Sommersemester 2021 an der TU Darmstadt am Fachbereich 15 belegt habe. Das Seminar unter der Leitung von Dipl.-Des. Katrin Heyer hatte das Thema „Status und Schönheit“. Und daraus sind einige wundervolle Bilder unter dem Motto Selbstoptimierung von mir entstanden, die ich hier mit dir teilen möchte.
Ein großer Dank geht an meine drei Models Lisa Könnecke, Michael Dauenhauer und André Benz 😉 Ohne euch wäre diese Arbeit nicht zustande gekommen. Viel Spaß beim Durchgucken der Bilder!
PS: Wer sich übrigens fragt: „Hä? Kenn ich Lisa?“, kann das gut möglich sein. Sie hat 2011 an der Modelcastingshow Germany’s Next Topmodel teilgenommen und kam bis unter die Top 10. Das damals international tätige Model macht nun eine journalistische Ausbildung, so haben wir uns auch kennengelernt. Und weil sie eine sehr gute Freundin von mir ist, haben die Fotoshootings auch so viel Spaß gemacht! Und man erkennt meiner Meinung nach, dass sie es immer noch drauf hat. Gut für mich, denn ich musste kaum Anweisungen geben. 😀
Der Wahn der Neuzeit: Selbstoptimierung
Ich erläutere erst einmal mein Konzept und warum ich dieses Thema gewählt habe. Während meiner Recherche ist mir aufgefallen, dass Schönheitsideale innerhalb von Kulturen einem ständigen Wandel unterzogen sind. Eine Sache jedoch bleibt immer gleich: Ihr großer Einfluss auf das Äußere der Menschen.
Durch Social Media erhalten wir heutzutage jedoch ein verzerrtes Bild dessen, was als schön empfunden wird. Denn das perfekte Äußere, das uns die Plattformen suggerieren, ist auf natürlichem Wege unerreichbar. Stattdessen muss man auf die plastische Chirurgie, bestimmte Produkte oder Apps zurückgreifen, um „dem Perfekten“ näher zu kommen.
Als beste Freunde unsere Influencer waren
Damals waren unsere Influencer die beste Freundin oder der beste Freund, vielleicht unsere Eltern oder eine Zeitschrift. Heute sind wir rund um die Uhr von perfekt inszenierten und retuschierten Körpern umgeben, wenn wir das Smartphone zur Hand nehmen. Wir haben verlernt, das zu lieben und zu akzeptieren, was ist. Dafür optimieren wir, was möglich ist, um unsere Schönheit und unseren Status aufzuwerten.
Vergangenes Jahr habe ich meine Social Media Kanäle gelöscht (bis auf Youtube). Das hat sich positiv auf mein Selbstwertgefühl ausgewirkt. Deshalb wollte ich das Thema aufgreifen. Außerdem hat es mich fasziniert, zu beobachten, was Menschen bereit sind zu tun, um sich selbst zu optimieren, welche Grenzen sie überschreiten und wie niedrig die Schwelle zur Veränderung ist. Meine Recherche und meine Erkenntnisse haben sich letztendlich auf diese Fotoserie übertragen.
Ich habe auch gelernt, dass Selbstoptimierung mit dem eigenen Selbstwertgefühl zusammenhängt. Man optimiert nie nur sein Äußeres, sondern auch sein Inneres. Es geht darum, wie man sich danach fühlt. Und ich habe erkannt, dass “das Perfekte” eigentlich unerreichbar ist, egal wie viel man optimiert. Denn man findet immer etwas Neues, das noch “verbessert” werden kann. Deshalb ist dieser Trend Gift für unsere Körper und unseren Verstand.
Welche Formen der Selbstoptimierung mir begegnet sind, sollen meine Fotografien in überspitzter Weise ausdrücken.
Auf dass sie uns die Augen öffnen und wir wieder lernen, uns selbst so zu lieben, wie wir sind.
Wie findest du die Fotos und den ganzen Selbstoptimierungswahn? Welche Beziehung hast du zu Social Media? Findest du es bedenklich oder ist es eine Inspirationsquelle für dich? Schreibe es in die Kommentare!
Deine Patricia