Ich bekomme oft Fragen zu meinen Blogposts über die Dosha Diäten für Vata-, Pitta– und Kapha-Typen. Oft geht es darum, dass meine Leser*innen zwar wissen, was für ein Typ sie sind, aber oft verunsichert sind, welche Diät denn die passende für ihr „Problem“ sei.
Meine Infos habe ich aus dem Buch „Wahre Schönheit kommt von innen“ von Pratima Raichur und von zahlreichen Blogs zum Thema Ayurveda. Wer tiefer einsteigen will, dem empfehle ich die Blogs von Dr. Janna Scharfenberger, Carina Preuß und Ayurveda Ben. Es gibt auch richtig gute Podcasts auf Spotify rund um Ayurveda und Ernährung!
Dein Dosha und das deiner Lebensmittel ist wichtig
Generell ist es so: Laut Ayurveda bestehen wir alle aus einer spezifischen Mischung aus den Doshas (Konstitutionstypen) Vata, Pitta und Kapha. Aber ein oder zwei Doshas sind immer ausgeprägter. Du kannst also ein Vata-Typ sein oder ein Pitta-Kapha-Typ. Jede Kombination der Dreien ist möglich. Dabei beschreibt das erste Dosha immer dasjenige, das dominanter ist. Ein Kapha-Vata-Typ z.B. hat mehr von einem Kapha-Typen und ein bisschen von einem Vata-Typen.
Wenn du dich jetzt unwohl fühlst nach gewissen Mahlzeiten, dir Energie fehlt oder du einfach wissen willst, wie du dich ernähren sollst, damit es dir rundum besser geht, orientiere dich am dominanten Dosha und wähle die passende Diät dazu.
Bei Kapha-Typen wäre das also die Kapha-Diät. Diese Diät gleicht dein dominantes Dosha aus. Eine Kapha-Diät wird also Nahrungsmittel enthalten, die vor allem die anderen beiden Doshas „stärkt“, in dem Fall Vata und Pitta. Das Prinzip ist ganz einfach: Es geht darum, mit Lebensmitteln das auszugleichen, was sowieso „im Übermaß“ vorhanden ist. Damit Balance entsteht.
So weit so gut. Aber was ist jetzt, wenn du ein Vata-Pitta-Typ bist und zystische Akne (ein Kapha-Problem) hast? In diesem Fall rate ich immer dazu, das (Haut)problem durch äußere Anwendungen zu beheben. Hier kommen mehrere Therapien in Frage: Klangtherapie, Farbtherapie, passende Gesichtsöle, geeigneter Sport, usw.
Mit der Ernährung würde man dann das Dosha ausgleichen, das dominant ist, also Vata. In dem Fall kann man ein paar Lebensmittel der Kapha-Diät mit einbeziehen, um das Hautproblem schneller loszuwerden. So kannst du nichts falsch machen! 🙂
Wichtig: Nur du weißt, was dir am besten bekommt und was nicht. Höre beim Essen immer auf deinen Körper.
Das ayurvedische Ernährungsprinzip verstehen
Wenn du nicht ständig auf die Liste schauen willst, was du essen solltest und was nicht, oder Lebensmittel nicht aufgeführt sind, hier eine kleine Hilfe. Laut Ayurveda bestehen Vata, Pitta und Kapha aus verschiedenen Elementen. Das Dosha Vata aus Luft und Raum, Pitta aus Feuer und Wasser und Kapha aus Wasser und Erde.
Dementsprechend kann man Lebensmittel auch einteilen. Vatas sollten Lebensmittel konsumieren, die wenig Luft und Raum und dafür Feuer, Wasser und Erde enthalten. Pittas sollten dementsprechend eher Lebensmittel meiden, die viel Feuer und Wasser enthalten. Und Kaphas Nahrungsmittel, die viel Erde und Wasser enthalten.
Lerne also am besten, deine Lebensmittel zu kategorisieren. Worauf du achten solltest, erkläre ich dir jetzt.
Die Elemente und ihre Geschmäcker
Zuerst schauen wir uns die fünf Elemente Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde an und welche Eigenschaften sich in den Lebensmitteln verbergen.
Raum: Lebensmittel, die viel Raum enthalten, sind hohl, durchscheinend, blau, kalt und herb.
Luft: Lebensmittel, die viel Luft enthalten, sind rauh, hart, trocken, frisch, leicht, kompakt, grau oder grün, bitter und herb.
Feuer: Lebensmittel, die viel Feuer enthalten, sind intensiv im Geschmack, heiß, mittelgroß, scharf, leicht, flüssig, ölig, streng riechend, rot, orange, scharf und sauer.
Wasser: Lebensmittel mit viel Wasser sind kühl, dicht, schwer, groß, feucht, glatt, klebrig, weiß, klar, süß und salzig.
Erde: Lebensmittel, die viel Wasser enthalten, sind fest, dicht, schwer, groß, ölig, sauer, süß.
Das schmeckt doch …
Weil sich das aber kein Mensch merken kann, finde ich es viel einfacher, Lebensmittel nach ihrem Geschmack zu sortieren. So merke ich es mir auch. Als Beispiel führe ich dir die gängigsten Lebensmittel auf. Wenn du dir die Sachen mal anguckst, ergibt das mehr Sinn.
Süß (Erde+Wasser –> also kalt, ölig und schwer): Zucker, Säfte, Honig, Reis, Kohlenhydrate (Brot, etc.), Milch, Sahne, Butter, Fisch, Fleisch (Rind, Lamm und Schwein), Fette, Öle, Rote Beete, Gurken, Kartoffeln, Apfel, frische Feigen, rote Trauben, Melonen, Pfirsiche, Birnen, Pflaumen, Süßholz, rote Gewürznelke, Safran, Kardamom, Zimt, die meisten Nüsse und Ghee.
Sauer (Erde + Feuer –> also heiß, schwer und ölig): Joghurt, Käse, grüne Trauben, Zitronen, Apfelsinen, Spinat, Tamarinde, Bananen, Tomaten, Essig, alle fermentierten Lebensmittel und Mixed Pickles.
Salzig (Feuer + Wasser –> also heiß, ölig und schwer): Alles, was salzig ist. Logischerweise Salz, gesalzene Nüsse und Kartoffelchips, Fertiggerichte, Konserven, Algen, Meeresfrüchte.
Scharf (Feuer + Luft –> also heiß, leicht und trocken): Zwiebeln, Knoblauch, Radieschen, Rettich, Ingwer, Chilischoten, Cayennepfeffer, Nelken, Senf, Hähnchen, Eier, Pfeffer, Kürbiskerne.
Bitter (Luft + Raum –> also kalt, leicht und trocken): dunkles Blattgemüse, bitteres grünes Gemüse, Kurkuma, Bockshornklee, Wurzeln, chininhaltige Getränke, Koffein und Nikotin.
Herb (Luft + Erde –> also kalt und irgendwas zwischen alledem): unreife Bananen, Granatapfel, Preiselbeeren, Bohnen, Linsen, Brokkoli, Kohl, Blumenkohl, Sellerie, Kartoffeln, Spinat, Zimt.
Faustregeln, um besser durchzusteigen
Machen wir das Ganze noch komplizierter! Nein, Spaß. Ich versuche, es dir leicht zu machen. Im Folgenden findest du jetzt kategorisierte Lebensmittel und für wen sie sich am besten eignen.
Gemüse
Alles, was im Boden wächst, enthält von Natur aus viel Wasser und Erde (Kapha), wie Knollengewächse, Kartoffeln, Karotten, aber auch in Bodennähe wachsendes Gemüse wie Gurke und Zucchini. Sie gleichen Pitta aus.
Die Blätter einer Pflanze sind am weitesten vom Boden weg und enthalten viel Luft und Raum (Vata). Dazu zählt beispielsweise Blattgemüse und hohles Gemüse, das oft von Adern durchzogen ist. Sie sind perfekt für Kapha-Typen.
Der mittlere Teil einer Pflanze, meist der Stängel hat eine kühlende Eigenschaft und eignet sich ebenfalls super für Pittas und Kaphas, aber nicht so gut für Vatas.
Obst
Beim Obst schaust du auf den Geschmack: Umso dichter und saftiger eine Frucht, desto eher eignet sie sich für Vatas. Dazu zählen z.B. Kirschen, Pflaumen, aber auch Grapefruits und Bananen, wenn sie reif sind.
Pittas sollten beim Obst zu kühlenden, süßen Sorten greifen wie z.B. Trauben oder Wassermelone.
Kompakte, zusammenziehende Obstsorten wie Äpfel und Birnen eignen sich für Kaphas. Auch Trockenfrüchte sind super.
Generell sagt man im Ayurveda, dass man Obst nicht mit anderen Lebensmittel essen sollte.
Samen
Getreide eignet sich für alle Doshas.
Bohnen enthalten tendenziell mehr Luft. Sind also gut für Kaphas.
Nüsse sind warm, schwer und ölig. Super für Vatas. Kaphas greifen lieber zu Kürbiskernen, die sind „leichter“.
Öle
Generell sind Öle aus Früchten, Nüssen und Samen süß, schwer und warm: Perfekt für Vata.
Es gibt aber auch Öle, die kühlere Eigenschaften haben und aus fruchtigeren Sorten bestehen wie Kokosnuss- und Olivenöl.
Kaphas sollten alle Öle außer Mandel- und Maisöl meiden.
Milchprodukte
Milch ist süß und kühlend. Gut für Vata und Pitta. Für Pittas eignet sich auch Ghee und Butter, aber keine sauren Produkte wie Buttermilch, Joghurt und Käse. (Ich liebe Käse, aber mein Pitta schießt dann durch die Decke).
Kaphas sollten ihre Milch würzen, z.B. mit Zimt.
Tierisches Eiweiß
Fleisch ist für alle Hauttypen (wenn du also Probleme mit der Haut hast) ungeeignet, weil es Entzündungen im Körper fördert. Wer nicht darauf verzichten kann: Helles Fleisch eignet sich noch am ehesten für alle Doshas. Rotes Fleisch ist ungeeignet für Pittas und Kaphas. Allgemein sind Tiere, die in kalten Klimazonen leben, ungeeignet für Pitta und Kapha. Das gilt auch für Fisch.
Getränke
Pittas vertragen im Gegensatz zu Vatas und Kaphas auch kühle Getränke. Anregende Getränke wie Alkohol und Koffein verstärken Vata und Pitta. Sprudel ist für Vatas nicht geeignet.
Kaphas sollten Obstsäfte mit Wasser verdünnen.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber das soll dir eine kleine Hilfestellung sein. Ich hoffe, es hilft dir weiter. Ich weiß, dass Ayurveda zu Beginn super komplex erscheint, aber mit der Zeit hat man‘s drin! 🙂
Zusammenfassung
Keine Lust, meinen wundervollen Text zu lesen? Schade, kann ich aber verstehen bei der Menge hihi. Ain’t nobody got time for that. 😀 Hier das Wichtigste in Kurzfassung:
Lebensmittel mit viel Vata
Sie verschlimmern trockene Haut, bringen aber empfindliche und fettige Haut ins Gleichgewicht
- Die meisten Blattgemüse und Salate
- Alle Kohlarten
- bitteres Gemüse
- hohle Gemüse mit kleinen Samen (außer Paprika und Schoten, die enthalten mehr Feuer)
- Auberginen, Kartoffeln, Nachtschattengewächse, trockenes, kompaktes Gemüse
Lebensmittel mit viel Pitta
Sie verschlimmern empfindliche Haut, bringen jedoch trockene und fettige Haut ins Gleichgewicht
- scharfe Gewürze
- saure oder scharfe Früchte und Gemüse
- Mixed Pickles, Essig, Salz, säurebildende Lebensmittel und Medikamente
- Nahrungsmittel tierischen Ursprungs
- Nüsse
- rote Lebensmittel
Lebensmittel mit viel Kapha
Sie verschlimmern fettige Haut und bringen trockene und empfindliche Haut ins Gleichgewicht
- fettige, gebratene Lebensmittel
- süße, saftige Früchte
- kühle, cremige Lebensmittel
- klebrige, kalte Lebensmittel
- Süßigkeiten
Falls du noch Fragen hast, kannst du dich gerne melden! Ich freue mich über deinen Kommentar!
Bleib gesund :-*
Deine Trish